Im Gedenken an Tyras

 

Da wir auf der Suche nach einem Hund waren, uns aber nicht auf eine Rasse einigen konnten, stöberten wir im Hundemagazin und stiessen auf die Anzeige vom Landseer.

Am 2. Januar 1999 gingen wir dann zu Walti Koch um uns über diese Rasse zu informieren. Wir waren begeistert von den Hunden! Auch wussten wir das Leika tragend war und in absehbarer Zeit ein Wurf zu erwarten war.

 

Es war der  9. März 1999 als das Telefon läutete und wir über das freudige Ereignis informiert wurden. Am Samstag darauf durften wir dann Dich und Deine Geschwister zum ersten Mal besuchen. Von da an jede Woche, sicher einmal, damit wir sehn konnten wie ihr euch entwickelt, und zu welchem wir den besten Draht haben.

 

Dann kam der 21. Mai und wir dachten dass wir Dich für drei Wochen das letzte Mal sehen.

Am Tag darauf hatten wir die kirchliche Trauung und dann Flitterwochen. Doch als wir aus der Kirche kamen war die ganze Bande da und Du zuoberst auf der Treppe, schön geschmückt! Das war an diesem Tag das schönste Geschenk für uns!  Als wir dann zurück waren und Dich abholten war die Freude riesengross, auf beiden Seiten!

Von nun an war unser Haushalt um ein Individuum reicher, und wie!!

Du und Boris, ihr hattet von Anfang an ein inniges Verhältnis. Kein zurückkommen ohne dass Du ihm den Kopf abgeleckt hast. Auch Deinen Liegeplatz hast Du mit ihm geteilt. Nuggeli hat Dich akzeptiert und Angel ging Dir aus dem Weg wo es nur ging.

 

Die Ausflüge mit Dir waren immer mit Überraschungen gespickt. Einmal waren wir auf der Rigi. Eigentlich wollten wir bis unten laufen, als Du Dir die Pfote verletzt hast und es stark blutete kürzten wir dann ab und fuhren mit der Bahn nach unten. Ein andermal im Tierpark Langenberg, da haben Dich die Luchse und Wölfe kalt gelassen, die Bärin hingegen hat Dich sehr gereizt!      

 

Auch Ferien mit Dir waren ein Erlebnis. Nur schon die Koffer packen brachte Dich aus dem Häuschen. Das erste Mal ging’s nach Südfrankreich auf den Campingplatz. Nach knapp zwölf Stunden waren wir da. Was waren das für neue Gerüche für Dich! Meerluft, Sand und dann war da noch das Wasser, das immer zu Dir schwappte. Eine Wasserratte warst Du ja, aber das hier? Das war Dir gar nicht geheuer. Wenn es dann heiss wurde hast Du versucht unter das Mobielhome zu kommen und den Boden aufzukratzen. An einem Tag hat es stark geregnet und so gingen wir an den Strand zum Spazieren. Da konntest Du nach Herzenslust herumtollen. Danach hast Du ausgesehen wie ein paniertes Schnitzel!
In Samedan waren wir auch mit Dir. Dort hattest Du am meisten Freude am Flugplatz unten. Die Ebene da hat Dich so richtig zum Rennen animiert. Aber auch über Stock und Stein bist Du gerne gewandert, einfach sehr gemütlich! So wie Dein Wesen überhaupt war. Kaum etwas konnte Dich aus der Ruhe bringen.

 

Dein erster Geburtstag wird allen in bester Erinnerung bleiben! Was bekamst Du für ein schmackhaftes Geschenk vom Patenonkel. Ein Rinderfilet!! Rohes Fleisch mochtest Du eigentlich nicht, aber das, das war der Hit. Eigentlich wolltest Du gleich alles auf einmal in Dich hineinstopfen! Zum Glück konnte man Dir ins Maul fassen und Dir das Teil wieder wegnehmen und in "mundgerechte" Stücke zerkleinern.

 

Du warst ein richtiger Knuddelbär! Von allen hast Du Dich verwöhnen lassen, und wenn es Dir so richtig gefiel hast Du Dich einfach auf die Seite fallen lassen, zum weiter streicheln. Manchmal hast Du Dich auch für ein Schosshündchen gehalten, und das mit 50 kg +. Und eben das Wasser, das hatte eine magische Anziehungskraft auf Dich. Egal was für Temperaturen herrschten, wenn irgendwo ein Bach oder See war, Du musstest einfach rein! Wir hatten jeweils zur kalten Jahreszeit dann die grösste Mühe Dich davon abzuhalten. Dann konntest Du auf Stur schalten und Deinen Dickschädel durchsetzen, ausser Du warst schon vorher an der Leine.

 

Dann war da der 24. Juli 2001. Ein Tag wie jeder andere eigentlich auch. Da ich diese Woche Nachtdienst hatte verbrachtest Du den Tag mit mir. Ich war eben mit dem Bus am Bahnhof angekommen als das Natel klingelte. Dein Patenonkel sagte mir, er komme mich ablösen ich müsse dringend heim! Er sage mir aber nicht warum, auch nicht als er dann da war. Zu Hause angekommen war da die Freundin vom Patenonkel und Frauchen, die völlig aufgelöst war. Im Moment bemerkte ich gar nicht das Du NICHT da warst! Auf meine Frage was los sei bekam ich erst keine Antwort, erst als ich fragte wo Du seiest bekam ich eine. Diese Antwort hör ich noch heute!

 

Du warst unser ein und alles!
Wir wissen dass Du heute auf uns schaust und dass es Dir gut geht!
Irgendwann werden wir uns wieder sehn!

 

 

Tyras, Du wirst in unseren Herzen ewig weiterleben!